Mittwoch, 27. August 2014

Rezension; Der Zufall kann mich mal von Martin Gülich

Bewertung: 4 von 5* Herzen 
Autor: Martin Gülich
ISBN: 978-3-522-20208-4
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Zeilen aus der Seite 50...
"Ich hab kurz genickt und ein bisschen langsamer gemacht, gerade so viel, dass meine Mutter nicht mehr meckern konnte, und als ich fertig war, bin ich immerhin noch fünf Minuten früher dran gewesen als sonst."











Autor
Martin Gülich, geboren 1963, lebt und arbeitet als freier Schriftsteller in Stuttgart. Seit seinem Jugendroman-Debüt "Vorsaison" (1999) sind neben einem Band mit Kurzprosa fünf weitere Romane von ihm erschienen, zuletzt "Was uns nicht gehört". Seine Bücher wurden in neun Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Thaddäus-Troll-Preis, dem Reinhold-Schneider-Förderpreis der Stadt Freiburg und dem Heinrich-Heine-Stipendium der Stadt Lüneburg.


Inhalt
Manchmal kommt einem alles vor wie ein bescheuerter Zufall: Ein blöder Unfall, der einem als Andenken ein steifes Bein hinterlässt. Die Tatsache, dass sich der beste Freund ausgerechnet in das selbe Mädchen verliebt. Oder dass die Mutter eines Freundes ihre Familie im Stich lässt und der Vater daraufhin auch noch zur Flasche greift. Der 14-jährige Tim hat genug von Zufällen dieser Art und beschliesst zu handeln. Schliesslich muss man sich vom Schicksal ja echt nicht alles gefallen lassen!
Quelle: Thienemann

Rezension
Ja, der liebe Buchtitel ist der Schuldige, weshalb meine Aufmerksamkeit auf dieses Buch fiel. Ich bin überzeugt, dass auch manch anderer durch den Titel auf dieses Buch aufmerksam werden wird oder bereits geworden ist. "Der Zufall kann mich mal" ein Satz, der schon sooft gepasst hat und sicher jeder von uns schon mehrmals gedacht hat. So auch Tim, der Hauptcharakter dieses Buches, der eines Tages beschliesst, dass er nichts mehr dem Zufall überlassen möchte.

Tim ist 14 Jahre alt und der lebende Beweis, dass das Lesen sehr gefährlich sein kein. Insbesondere wenn man sein Buch unter die Fahrradklingel klemmt und somit nicht mehr auf den Verkehr achtet und dadurch einen Unfall verursacht. Seit diesem Tag hat Tim ein steifes Bein und seit diesem Tag nennt ihn sein ehemaliger Freund Remo  Ahab. Ahab wie der Käpt'n vom Buch "Moby Dick". Früher waren Tim und Remo gut befreundet, doch irgendwann änderte sich das schlagartig und Remo wurde sehr launisch. Dafür ist Tim noch immer sehr gut mit Luca befreundet, den er auch gerne als seinen Bruder bezeichnet, denn sie können genauso gut streiten wie zwei Geschwister. Doch wie es der Zufall so will, sind sie beide in das gleiche Mädchen verliebt und stellt die Freundschaft auf die Probe. Und wie es der Zufall so weiter will, wird Tim von einem Lehrer beauftragt die Hausaufgaben Remo vorbei zubringen, welcher schon ein paar Tage bei der Schule fehlte. Da kommt Tim hinter das Geheimnis von Remo und wieso dieser so launisch wurde. Tim ist fest entschlossen ihm zu helfen und wirklich nichts mehr dem Zufall zu überlassen.

Eine kurze Geschichte die von etwas Liebe und ganz viel Freundschaft handelt. Ein Hauptcharakter der eigentlich ganz schüchtern und manchmal etwas unbeholfen ist, sich aber ein Herz fast und sich überwindet. Ein Aufblühen einer verloren geglaubten Freundschaft. Eine Geschichte die ein schwerwiegendes Thema aufgreift und trotzdem noch etwas Humor beibehält. Eine Geschichte die aufzeigt, dass man auch mit einem steifen Bein das Leben gut meistern und sich selbst bleiben kann und keineswegs etwas schlechteres ist.

Ich muss ja zugeben, dass ich etwas anderes vom Inhalt erwartet hatte, wurde aber keines Falls negativ überrascht. Zwischendurch dachte ich zwar schon, dass  es etwa etwas mehr Humor oder mehr Ereignisse. geben könnte. Im Nachhinein musste ich jedoch sagen, dass mehr Humor vielleicht etwas fehl am Platz gewesen wäre. Obwohl der Buchtitel etwas den Eindruck erweckt. , als  wäre es ein Buch, bei dem man gar nicht mehr aus dem Lachen rauskommt. Weil es schlussendlich aber genau richtig war, konnte mich "Der Zufall kann mich mal" alles in allem auch überzeugen.

Der Schreibstil ist flüssig und dem eines 14-Jährigen gleichgesetzt. Tim erzählt seine Geschichte in der ich-Form, was ich hier auch am passendsten fand. Die Erzählweise erweckt den Eindruck, als würde Tim in sein Tagebuch schreiben, mit entsprechenden Titeln zu den geschehenen Ereignissen.

"Der Zufall kann mich mal" von Martin Gülich erhält von mir 4 von 5 Herzen.







Vielen lieben Dank an den Thienemann Verlag  und Blogg dein Buch , welche mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Ich habe mich unglaublich darüber gefreut! 




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